Eines der längsten und spektakulärsten Indizienverfahren der deutschen Rechtsgeschichte beginnt. Sie hat ein Verhältnis mit einem amerikanischen Besatzungssoldaten. Andere Indizien dagegen, die Monika Böttcher vor neun Jahren schwer belastet hatten, fielen diesmal vor Gericht durch: etwa die Spuren der gelben Bluse an den Kleidern der Kinder.Die Richter haben Monika Böttcher heute freigesprochen. ""Ich finde das für gerecht, nur sie kann es gewesen sein. ... Akte Monika Weimar . Und diesmal folgt ihm das Gericht und spekuliert: Ein Mordmotiv könne auch Reinhard Weimar gehabt haben, weil seine Frau ihn mit den Kindern verlassen wollte.Auch einige der Augenzeugen, die die Kinder morgens auf dem Spielplatz gesehen haben, treten auf und belasten Monika Böttcher erneut. Unversöhnlich stehen sich zwei Versionen des Tatgeschehens in dem Sensationsprozeß gegenüber.Die Nacht vor dem Mord. "Er hat erklärt, so jedenfalls die Zeugin: Ja, ich hab' die Kinder umgebracht, und wenn meine Frau nicht bei dem Bimbo gewesen wäre - damit meinte sie wohl den Amerikaner, mit dem Monika Weimar damals zusammen war -, dann hätte ich sie auch noch umgebracht. Dort fanden sich Fusseln ihrer gelben Bluse. Ihre Ehe mit Reinhard Weimar ist seit langem zerrüttet. Wieder schildert Pratt eindringlich, wie sehr er an den Kindern gehangen habe, Monika Weimar habe kein Motiv für den Mord gehabt. Übertragen wurden die Fusseln, so wertete es das Gericht, beim Wegschaffen der Leichen.Unklar blieb, warum Monika Weimar gemordet haben sollte. 20 Jahre lang wird er die Justiz beschäftigen. Unter dem Gejohle einer aufgebrachten Menge wird sie abgeführt. "Dezember 1995, Abschied vom Gefängnispsychologen. August 1986: Zwei Kinderleichen werden auf Parkplätzen in Hessen entdeckt. "Der Amerikaner auch?
Am Ende steht nur der Zweifel, und den können Jochen Graebert und Stephan Wels auch nicht ausräumen.August 1986. Entweder Monika oder ihr Mann Reinhard Weimar muß die Kinder ermordet haben.Im Hause Weimar geht die Polizei ein und aus. Mit Spannung wird die Aussage des ehemalige Geliebten von Monika Weimar erwartet Der Fall Weimar wird neu aufgerollt, die Frau, die wieder Monika Böttcher heißt, ist frei.Monate später - Ankunft beim Landgericht Gießen. ""Wenn sie es war, finde ich, hätte man das gleiche mit ihr machen müssen, was sie mit ihren Kindern gemacht hat. März 1987, Monika Weimar wird wegen Mord an ihren Kindern angeklagt, obwohl sie immer wieder ihre Unschuld beschwört. Das Gericht beurteilte sie heute als glaubhaft, sagte aber auch, auf ihre Aussagen allein könne man keinen Schuldspruch gründen. Ein Spießrutenlauf für die Angeklagte. MONIKA WEIMAR: Schließlich gelingt das fast Aussichtslose. "Acht Jahre sitzt Monika Weimar im Gefängnis Preungesheim in Frankfurt. Vollkommen unter Schock sei sie ins Schlafzimmer gegangen, habe dann noch gehört, wie ihr Mann die Leichen weggefahren habe. Einer von beiden muß es gewesen sein. Immer wieder Verhöre, und rasch fällt der Verdacht auf Monika Weimar. 7. Auftritt des Geliebten vor Gericht. Ihr Mann sei der Täter, beteuert sie. Ein Doppelmord, spektakulär und aufwühlend. Danach sei er dann zu ihr ins Bett gekommen. "Aus dem Schlamassel kam sie nicht heil heraus. Wer jedoch glaubt, dass sie diese Geschichte nun flüssig erzählen kann, sieht sich getäuscht. Aber ist Monika Weimar wirklich die Täterin? Im August 1986 verschwinden Melanie und Karola Weimar spurlos. Es gibt sogar ein Buch: "Ich war Monika Weimar". Reinhard Weimar weiß von ihrem Geliebten, weiß auch, daß sie sich an diesem Abend mit ihm amüsiert.
Was dann geschehen ist, schildert Monika Weimar dem Gericht so:Sie trat ins Kinderzimmer, beide Kinder hätten tot auf dem Bett gelegen. Diesmal erlebt die Öffentlichkeit eine andere Monika Böttcher als vor zehn Jahren.
"Sie soll ihre Zeit absitzen, weil Strafe, Strafe muß sein. Belastet wird sie auch durch Faserspuren an der Kleidung ihrer Kinder. Der Geliebte, Kevin Pratt, mittlerweile schwerkrank.